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An-Institut Würzburg

An-Institut Würzburg

Prof. Dr. Friedhelm Brusniak

Die Stiftung Dokumentations- und Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens unterhält nicht nur das Sängermuseum in Feuchtwangen mit seinem umfangreichen Archiv, seit dem 10. April 2018 ist das ebenfalls in Feuchtwangen ansässige Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens berechtigt, den von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) verliehenen Titel „An-Institut“ zu führen. „Die Ehrenbezeichnung als ‚An-Institut‘ vergibt die JMU an Einrichtungen, die eng mit ihr kooperieren und den Nachweis erbracht haben, dass sie wissenschaftlich arbeiten – etwa indem sie wissenschaftliche Projekte und Publikationen vorweisen können.“ Dabei ist „ein An-Institut […] eine organisatorisch sowie rechtlich eigenständige wissenschaftliche Einrichtung, die einer deutschen Hochschule angegliedert ist.“ Das Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens an der Universität Würzburg war zum Zeitpunkt der Ernennung erst die siebte Einrichtung, der seitens der Universität diese Ehrung zuteilwurde.

Leiter des Forschungszentrums ist Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, der von 1999 bis 2019 den Lehrstuhl für Musikpädagogik an der Universität Würzburg innehatte und als einer der renommiertesten Chorforscher in Deutschland gilt. Unter seiner Leitung wurde seit 1989 das damals neu gegründete Sängermuseum in Feuchtwangen zunehmend seiner Rolle als Nachfolger des Deutschen Sängermuseums (1925-1945) in Nürnberg gerecht, das als Grundstein der institutionalisierten Chorforschung gilt.

Chorforschung befasst sich heute interdisziplinär mit historischen, soziologischen und immer mehr psychologischen und medizinischen Aspekten des gemeinsamen Singens. So wird auch in Zukunft am Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens an der Universität Würzburg wichtige Forschungsarbeit geleistet werden. Aktuell wird mit Fachleuten aus aller Welt an einem „Lexikon des Chors“ gearbeitet, das rund 800 Stichwörter umfassen wird. Daneben wird intensiv an den Beständen des Sängermuseums gearbeitet und geforscht, zur Zeit unter anderem im Rahmen eines Digitalisierungsprojektes, das die rund 3.000 Objekte umfassende „Autographensammlung des Deutschen Sängermuseums“ im Fokus hat.

Alexander Arlt